Viel schlechter hätte das Wochenende für den VfL Bochum nicht laufen können.
Erst der Last-Minute-Sieg vom FC Schalke 04, dann die enttäuschende Niederlage in Mönchengladbach und der Absturz auf den direkten Abstiegsplatz. Lange Trübsal blasen wollte Trainer Thomas Letsch aber nicht.
"Ich habe auch schon bessere Tage erlebt als den Samstagabend", sagte er. Am Sonntag gab es die Aufarbeitung, dann habe er den Blick nach vorne gerichtet. Letsch: "Wenn du verlierst, geht es dir scheiße, so ist das ganz einfach. Und natürlich ist es enttäuschend, wenn auf den anderen Plätzen die Ergebnisse auch nicht gerade positiv für uns sind."
Die Ausgangslage vor Samstag (13. Mai, 15:30 Uhr) sei daher eindeutig: "Augsburg ist ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen, das wir unbedingt gewinnen sollten und das werden wir auch genau so angehen." Dabei könnte wie schon gegen Gladbach wichtiges Stammpersonal aus der Zentrale fehlen.
Am Samstagabend gaben sich die VfL-Verantwortlichen noch zuversichtlich, dass es keine längeren Ausfälle seien. Bei der Trainingseinheit am Dienstag zeigte sich aber ein anderes Bild. Einzig Gerrit Holtmann stand mit auf dem Platz. Ein Trio fehlte.
VfL Bochum: Förster-Einsatz "sehr wahrscheinlich"
Moritz Broschinski hat eine Mandelentzündung. "Den hat es schon ein wenig heftiger erwischt." Ein Einsatz gegen Augsburg des Stürmers scheint ausgeschlossen. Bei Kevin Stöger hofft Letsch, dass die Erkältung nicht allzu hartnäckig ist.
"Ihm geht es ein bisschen besser, aber auch nicht viel." Für Dienstag war ein weiterer Besuch beim Arzt vorgehen, Mannschaftstraining am Mittwoch sei noch keine Option. "Das wird ein Wettlauf mit der Zeit." Auch hinter der Diagnose von Patrick Osterhage (muskuläre Probleme) stehe noch ein sehr großes Fragezeichen.
Dass Letsch sich für dieselbe Startelf entscheiden wird, darf nach dem Spielverlauf ebenfalls angezweifelt. Vor allem spielerische Akzente hatten dem VfL mit der Doppel-Sechs aus Erhan Masovic und Anthony Losilla komplett gefehlt. Ein Kandidat, der hier Abhilfe schaffen könnte, ist Philipp Förster.
"Er ist eine wichtige Option und die Wahrscheinlichkeit, dass er spielen wird, ist groß," verriet Letsch. Allerdings sei auch der 28-Jährige nicht bei hundert Prozent. "Philipp hat immer noch Schmerzen, beißt sich aber durch."
So wie es die ganze Mannschaft in den letzten drei Saisonspielen muss, um das Minimalziel Relegation oder noch besser den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Deshalb gab es auch eine Teamsitzung ohne Trainer. "Ich spreche das ganze Jahr. Dann ist es auch mal gut, wenn die Mannschaft das untereinander regelt."
Richtung Wochenende werde der 54-Jährige aber noch das eine oder andere Gespräch suchen. "Wir müssen die richtige Mischung finden aus absolut heiß sein auf dieses wichtige Spiel und gleichzeitig ein Stück weit eine Lockerheit und Freiheit im Kopf haben, um Fußball zu spielen."
Dabei setzt Letsch natürlich auch auf den Heimvorteil im Ruhrstadion. "Ich bin überzeugt, dass das, was in Bochum gerade in der ganzen Stadt abläuft, diese positive Stimmung, die kriegen wir am Samstag ins Stadion und dann sieht die Welt um 17:30 Uhr anders aus als sie um 15:30 Uhr ausgehen hat."